Elefanten Wasserloch Waterberg Suedafrika

Hat da etwas im Gebüsch geknackt? War da ein Schatten? Spannung liegt in der Luft, als der Safari-Jeep sich durch das hohe Gras schlängelt – auf der Suche nach dem Leopard, der dort irgendwo versteckt sein frisch erlegtes Warzenschwein frühstückt. Der Guide hat die Meldung soeben auf sein Funkgerät bekommen. Es dauert nicht lange, da hockt nur wenige Meter neben uns dieses anmutige, elegante Tier mit seinem goldgelb schimmernden Fell, zu dem das blutige Massaker, das er da eben angerichtet hat, so gar nicht passen will. Seelenruhig lässt er die Schau über sich ergehen, duldet für kurze Zeit die kleine Reisegruppe, die flüsternd Beweisfotos für die Daheimgebliebenen schießt. Es sind Momente wie diese, die sich für immer in unsere Köpfe gebrannt haben. Momente, wie wir sie auf unserer Hochzeitsreise im Nordosten Südafrikas fast täglich erleben durften. König der Löwen in echt, Hakuna Matata im Land der wilden Tiere.

Von Waterberg bis Krüger: auf der “Jagd” nach den Big Five

Die ersten “wilden” Tiere, die wir in Südafrika entdeckten, waren Warzenschweine. Unbeeindruckt reckten sie uns ihre Hinterteile entgegen, als wir müde von der langen Reise das Entabeni Wildside Camp in der Waterbergregion erreichten. Dank seiner zaunlosen Lage inmitten des afrikanischen Busches blieb es nicht bei dieser einen Begegnung mit wilden Tieren. Verschiedene Naturschönheiten, darunter auch Giraffen, flanierten im Laufe der nächsten Tage einfach so an unseren Luxus-Zelten vorbei. Elefanten, Nilpferde, Krokodile und Nashörner beobachteten wir dann aber nur vom Safari-Jeep aus, was nicht weniger beeindruckend war. Und glücklicherweise begegneten uns auch auf unserem Bushwalk keine größeren Tiere. Ich finde, Löwenspuren im Sand reichen als Adrenalin-Kick für eine Hochzeitsreise völlig  aus. 😉

Der kargen, irgendwie mystischen Weite der Waterberge folgte der Klassiker: ein Self Drive durch den Krüger Nationalpark. Obwohl wir dort bei Weitem nicht so viele Tiere aus unmittelbarer Nähe sahen wie in den privaten Reservaten, war die Erfahrung, auf eigene Faust in der wilden Natur unterwegs zu sein, auf ihre Art einzigartig. Während wir uns auf den diversen Jeep-Safaris automatisch auf die geschulten Augen der erfahrenen Guides verließen, war es im Krüger Nationalpark an uns selbst, Dinge zu entdecken. So wurde dann eben eine Schlange, die eine Eidechse bei lebendigem Leib verspeist, zum Erlebnis des Tages gekürt. 😉

Bevor wir die Pondoro Game Lodge am Olifants River erreichten, hatten wir also schon eine Menge gesehen und waren quasi alten Hasen im Safari-Geschäft. Doch was uns dort erwartete, hat uns umgehauen. Unsere “Buffalo-Suite” mit eigenem Jacuzzi auf der Sonnenterrasse hat uns beim Betreten eine Gänsehaut verpasst. Und in den kommenden Tagen jagte ein Highlight das nächste. Angefangen bei exklusiven Candel-Light-Dinners an ungewöhnlichen Locations, über ein herrlich kitschiges Überraschungs-Rosenblüten-Bad in unserer Suite bis hin zu den Safaris, die alle unsere “Big Five”-Träume wahr werden ließen. Nicht nur bestaunten wir den besagten Leoparden, sich im Matsch wälzende Elefanten und respekteinflößende Büffelherden, sondern auch acht (!) Löwenbabies, die im Sonnenuntergang Simba und Nala spielten, als ob wir gar nicht da wären.

Abseits der Wildnis: Bananenfarmen, Wasserfälle und spektakuläre Aussichten

Der Nordosten Südafrikas verzauberte uns aber nicht nur durch seine spektakuläre Tierwelt, sondern auch durch seine atemberaubenden Landschaften. Wenn man in der Gegend um Tzaneen die tiefgrünen Teeplantagen und Bananenfarmen passiert oder am Rande der Panorama Route auf den Blyde River Canyon blickt, versteht man einmal mehr, warum Südafrika für viele ein Sehnsuchtsort ist. Absolut empfehlenswert sind in dieser Gegend übrigens die vielen Wasserfälle, die man teilweise herrlich einsam erwandern kann. In Sabie führte uns ein Waldspaziergang namens “Forest Fall Walk” beispielsweise entlang eines Flüsschens zu einem breiten Wasserfall, den wir komplett für uns hatten inklusive kostenfreiem Schwimmbad und vielen exotischen Schmetterlingen. 😉

Reise unseres Lebens?

Rückblickend auf diese Zeit sind wir uns einig, dass sie wohl die besonderste unserer Reisen als Paar bleiben wird. Nicht nur waren wir emotional noch völlig aufgeladen von unserer überwältigenden Hochzeit, wir erlebten dort Dinge, die uns im Nachhinein total surreal erscheinen. Haben wir wirklich Löwenbabies gesehen, die der Guide angeblich zuletzt drei Monate zuvor zuletzt erspäht hatte? Haben wir tatsächlich direkt neben uns einen Elefanten machtdemonstrierend einen Baum ausreißen sehen? Und haben wir ernsthaft in einem riesigen ausgetrockneten Flussbett Straußenfilet dinniert? Ja, genau so war es, und nicht anders. Wie schön. 🙂


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